Nobling
Lebhafte Eleganz und fruchtige Säure
Nobling – eine Markgräfler Kreuzung (Silvaner x Gutedel) aus Freiburg. Er präsentiert lebhafte Eleganz, einen kräftigen Körper und wird von einer fruchtigen Säure getragen. Grandios als Markgräfler Winzersekt.
Anbau
Die Nobling-Rebe benötigt keinen anspruchsvollen Boden, allerdings sollte sie vor kalten Winden geschützt sein. Auch auf flachgründigen Kalkböden gedeiht diese Rebensorte ausgesprochen gut. Sie ist wie viele andere Rebsorten auch anfällig für die so genannte Stiellähme und für den Traubenwickler. Beim Traubenwickler handelt es sich um einen Schmetterling. Er gehört zu den bedeutendsten Schädlingen im Weinanbau. Zur Bekämpfung dieses Schädlings wird ein Fraßgift mit Tiefenwirkung eingesetzt. Die hohe Qualität der Nobling Rebe ist darüber hinaus weniger anfällig für die Fäulnisbildung. Der Nobling wird sehr häufig im Markgräflerland angepflanzt, er liebt die Wärme und eine ausreichende Niederschlagsmenge.
Im Markgräflerland hat sich diese Rebe einen festen Platz in der Rebsorten-Palette gesichert. Seine Weine demonstrieren Frucht, Eleganz und Frische mit fast schon kerniger Säure. Er wird sehr häufig als Sektgrundwein verwendet.
Ausbau
Der Nobling braucht das feucht-warme Klima der Region Baden und hat eine relativ geringe Winterfrostfestigkeit. Kennzeichnend für die Rebe ist ihr sehr unregelmäßiger Austrieb im Frühjahr sowie die Neigung zu einer starken Rankenbildung. Anders als etwa bei Burgundersorten verholzen die Ranken im Spätjahr. Dadurch ist in Drahtanlagen der manuelle Arbeitsaufwand beim Winterschnitt ungefähr dreimal länger als bei Burgundersorten und etwa doppelt so lange wie bei der Sorte Gutedel.
Neben dem verhältnismäßig hohen manuellen Arbeitsaufwand benötigt die Rebe zum Erreichen hoher Mostgewichte auch gute bis sehr gute Lagen, anders als etwa die Sorte Müller-Thurgau, die deutlich weniger Ansprüche an die Lage stellt. Damit steht die Sorte Nobling in Konkurrenz zu den Burgundersorten, mit denen sich in den für Nobling in Frage kommenden Toplagen deutlich höhere Erlöse bei weniger manuellem Arbeitsaufwand erzielen lassen. Die Rebsorte ist eine Varietät der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera). Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Beim Weinbau wird der ökonomische Nachteil vermieden, keinen Ertrag liefernde, männliche Pflanzen anbauen zu müssen.
Geschichte
Die Rebsorte Nobling ist eine Neuzüchtung aus den Rebsorten Silvaner x Gutedel vom Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg aus dem Jahre 1940. 1972 wurde der Nobling dann klassifiziert. Er hat sich im Markgräflerland einen festen Platz in der Rebsorten Palette gesichert; heute ist die Tendenz des Anbaus eher rückläufig.
Genuss
Dadurch, dass der Nobling spät ausreift, ähnelt er der Gutedel Rebe. Er besitzt jedoch ein kräftigeres, facettenreicheres Aroma. Die Sorte wird oftmals auch als feinfruchtiger Sekt produziert.
Der Nobling Kabinett ist leicht und feinfruchtig. Wurde die Sorte im Barrique- oder im Vierligfaß ausgebaut, so hat der Wein Aromen, die an die Stachelbeere, oder an die Grapefruit erinnern. Wurde die Sorte mindestens sechs Monate auf der Feinhefe gelagert, duftet der Wein oft auch nach Banane, Mango oder Birnenkompott. Der Nobling „sur lie“ hat eine Fülle von exotischen Fruchtaromen, er schmeckt leicht karamellig, ist zart und mild und streichelt den Gaumen.
Durch seine anregende Säure ist er sehr erfrischend. Die aromatische und dennoch leichte Art macht ihn zu einem perfekten Aperitif. Zu Meeresfrüchten wie beispielsweise Garnelen oder Jakobsmuscheln mundet er hervorragend. Kenner genießen diesen Wein auch zu frischem Obst.
Da Nobling fast ausschließlich zu Sekt verarbeitet wird bietet er sich als idealer Aperitif oder auch als erfrischende Krönung eines kulinarischen Menüs an. Das meiste Vergnügen macht er in »jungen Jahren«, da der Alterungsprozess des Sektes nach Abzug von der Hefe schneller als beim Wein einsetzt.
Quelle: Deutsches Weininstitut