Merlot

Weich und geschmeidig

Container
Die aus dem Bordeaux stammende rote Sorte Merlot besticht durch eine klare, kräftige Fruchtigkeit mit sehr viel Charme und Eleganz. Wir trinken ihn gerne zu Geflügel, Wild, Schmorgerichten oder Steaks.
Dr. Gustav Schneider, Inhaber Weingut Dr. Schneider

Die in vielen Weinbauländern angebaute Rebsorte hat nun auch in Deutschland den Sprung in die Top Ten der Rotweinsorten geschafft.

Anbau

Die Triebspitze ist offen. Sie ist wollig behaart und rötlich gerändert. Die Jungblätter sind weißflammig überzogen und bereits fünflappig ausgeprägt. Die Stielbucht ist U-förmig geöffnet. Das Blatt ist ungleichmäßig gezähnt. Die walzenförmige Traube ist mittelgroß, manchmal geschultert oder verzweigt und lockerbeerig. Die rundlichen Beeren sind klein bis mittelgroß und von schwarzblauer Farbe. Die Reben sind dünnschalig.

Merlot reift fast 15 Tage nach dem Gutedel. Sie gilt somit als eher früh reifend. Der frühe Austrieb führt zu Spätfrostgefährdung. Die wuchskräftige Sorte erbringt gleichmäßig hohe Erträge. Eine strenge Ertragsregulierung ist zur Erzielung hoher Qualität unerlässlich.

Sie ist wenig anfällig gegen den Echten Mehltau, neigt jedoch zur Anfälligkeit gegen den Falschen Mehltau und aufgrund der Dünnschaligkeit zu Rohfäule.

Ausbau/Geschmack

Der Merlot ist weich, schmeckt ein wenig nach Pflaumen, hat einen mittleren bis hohen Alkohol-Gehalt. Die Farbe dieses Weines ist dunkelrot. Merlot reift relativ früh und in vielen Gegenden Mitteleuropas daher auch gut aus; man kann ihn bereits zwei oder drei Wochen vor den Cabernet-Sorten ernten.

Geschichte

Der Merlot stammt ursprünglich vermutlich aus Frankreich aus der Gegend um Bordeaux. Bis heute ist sie eine der sechs Rebsorten, die für Rotweine im Bordeaux verwendet werden dürfen. Die frühreifende Sorte ergibt fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine, die nach wenigen Jahren der Lagerung genussreif sind. Dieser Tatsache ist ihre jetzige Popularität zu verdanken. In den Cuvées machen sich bereits Minderheitsanteile Merlot vorteilhaft bemerkbar: Die Weine werden früher zugänglich, möglicherweise jedoch unter Einbußen bei der Langzeit-Haltbarkeit. In der Alterung (mittel bis gut) kann ein Merlot gewinnen und weicher werden, oft jedoch verfliegen die Fruchtaromen, und Kräuteraromen drängen in den Vordergrund.

Die Bezeichnung Merlot kommt vom französischen Wort merle (deutsch Amsel) und soll auf die Vorliebe der Amseln für die rote Rebsorte hinweisen. Der Name kann aber auch eine Anspielung auf die schöne schwarzblaue Färbung der Beeren sein.

Es gibt auch die Mutationen Merlot Gris und Merlot Rose (ca. 1980 in Brasilien entdeckt). Die Rebsorte Merlot Blanc entstand aus einer natürlichen Kreuzung des Merlot mit der Rebsorte FolleBlanche.

Bedeutung

Merlot eignet sich bestens zum Verfeinern und Harmonisieren anderer Sorten, wobei sich als der wohl geeignetste Partner der Cabernet Sauvignon herauskristallisiert hat. Dabei kommt dem Merlot zugute, dass er gut mit Eiche harmoniert, sich also zur Fasslagerung (im Barrique) empfiehlt. Daher haben fast alle Bordeaux-Weine einen mehr oder minder hohen Anteil Merlot in der Cuvée.

In fast allen Weinbauregionen der Welt spielt der Merlot eine gewichtige Rolle. Die geschätzte bestockte Fläche liegt bei weltweit ca. 200.000 Hektar. Der Merlot steht damit an sechster Stelle des weltweiten Rebsortenspiegels.

Genuss

Düfte nach Zwetschge, Zimt und Mokka prägen diesen Wein und machen ihn zusammen mit seinem angenehm weichen und dennoch fülligen Geschmacksbild zu einem idealen Begleiter für Braten, geräuchertem und gegrilltem Fisch und Käse.

 

Quelle: Deutsches Weininstitut