Markgräfler Wiiwegli
Leicht
Hauptroute
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegmarkierung
Beschreibung
Nach Westen streifen die Blicke ins flache Rheintal und hinüber zu den Vogesen. Auf der anderen Seite begleiten den Wanderer duftende Mischwälder und die waldschwarzen Höhen des Südschwarzwaldes. Gewachsene Weindörfer und schmucke Landstädtchen haben es sich in den Markgräfler Hügeln gemütlich gemacht – und ähnlich sind auch die Menschen: „Numme nit hudle“, frei übersetzt etwa „nur nichts überstürzen“, heißt hier das Motto.
Diese Gemütlichkeit von Landschaft und Menschen paart sich mit der Freude an gutem Essen und natürlich am Wein. Weingüter und Winzergenossenschaften laden zur Weinprobe ein, urige Dorfgaststätten und edle Restaurants verführen mit ihrer regionalen und kreativen Küche.
Das Wiiwegli ist in vier Tagesetappen zu bewältigen. Um all die Köstlichkeiten am Wegesrand zu erkunden, können es auch ein paar Tage mehr sein.
Autorentipp
Wegbeschreibung
Vom Bahnhof aus kommend geht der Weg leicht bergauf zum historischen Ortskern. An der evangelischen Kirche vorbei geht es durch die Rebgasse in Richtung Reben. Dem Wanderer eröffnet sich ein herrlicher Blick bis hin in den Schweizer Jura und durch die Burgundische Pforte bis nach Frankreich. Der Grenzacher Hornfelsen als südwestlichster Weinberg Deutschlands ist über die Grenzen hinaus bekannt.
Weiter steil hinauf geht es dann durch dennaturbelassenen Buchswald zum Aussichtspunkt Hornfelsen mit Blick über die Metropolregion Basel. Von dort aus führen breite Waldwege über die „grüne Grenze“ in die Schweiz. Abwechslungsreicher Mischwald dominiert dann die Strecke über den Bergrücken bis Sie rechts in den Wenkenpark einbiegen. Schattige Plätze unter alten Baumgruppe wechseln sich ab mit großen Rasenflächen, die in diesem feudalen Park zum Spielen und Ausruhen einladen.
Weiter geht es entlang einer Quartierstraße durch das neugestaltete Dorfzentrum, in welchem alte Linden in ellipsenförmige Skulpturen eingebettet sind. Unter den Linden schafft eine begehbare Wasserfläche eine angenehme Atmosphäre und lädt zum Verweilen ein. Sie überqueren nun die Baselstraße, rechts ist die weltbrühmte Fondation Beyeler (täglich offen) sowie der KunstRaum. Vor der Überquerung der Straße ist links das Dorfmuseum, welches auch das Rebbaumuseum beherbergt. Dann geht’s weiter über die Wieseebene und entlang des Flusses Wiese vorbei an dem von den Stararchitekten Herzog & de Meuron mehrfach ausgezeichneten Naturbad, zur deutschen Grenze. Hier kreuzen Sie den 24 Stops Rehberger-Weg, der zum Vitra Design Museum in Weil am Rhein führt.
2. Etappe: Weil am Rhein - Ötlingen - Bad Bellingen:
Das Wiiwegli verlässt anschließend die „Stadt der Stühle“. Abwechslungsreich durch bunte Schrebergärten, Streuobstwiesen und Weinberge führt der Weg durch die exponierte Lage mit weitem Blick am Hang des Tüllinger Berges, entlang dem Weiler Weinweg, bis nach Ötlingen. Hoch über dem Rheintal thront das Dorf. Es gilt aufgrund seiner Lage und seiner vielen alten Häuser als eines der schönsten Dörfer im Markgräflerland und die Terrasse hinter der Kirche mit herrlichem Ausblick ins Baseler Becken laden zum Verweilen ein.
Nach der Überquerung der Autobahn passiert das Wiiwegli das Dorf Binzen und zieht zunächst langsam, später steil durch weite Weinberge hinauf zum Hinkelstein am Hartberg. Mit der Spitze des Kirchturms von Fischingen als Zentrum umrundet der Weg aussichtsreich hinter dem „Rebhaus zum Alpenblick“ den mit Weinstöcken bewachsenen Kessel des westlichen Läufelberges. Auf dem steilen, mit großen Granitblöcken durchsetzten Molasse- Abbruch dösen Eidechsen in der Sonne. Hinter den Britschenhöfen bei Efringen-Kirchen quert das Wiiwegli im Engebachtal die Bundesstraße 3 und steigt dann durch den Kalkgraben auf den Schafberg hinauf. Vom Huttinger Kreuz bietet sich ein Blick über Basel bis ins Schweizer Jura. Der Isteiner Klotz prägt die Kulisse von Istein, das unten im Tal liegt. Das Wiiwegli bleibt nun immer auf der Höhe, mal durch Weinberge am Hang, mal am Waldrand entlang, mal links, mal rechts und manchmal auf der historischen Römerstraße zwischen Schliengen und Efringen. Zur Linken schweift der Blick immer wieder über das Rheintal in den Sundgau im Süden des Elsass, zur Rechten schimmert blaugrün der Schwarzwald mit der mächtigen Erhebung des Blauen.
Entlang des Stationenwegs an der Bamlacher Römerstraße erreicht man die Kapelle Maria Hügel oberhalb von Bamlach. Das Wiiwegli taucht nun für kurze Zeit als Pfad in den Wald ein. Im Frühjahr blühen hier Tausende von Buschwindröschen. Beim Wanderparkplatz Pfaffenacker erreicht das Wiiwegli an der Verbindungsstraße zwischen Bad Bellingen und Hertingen den bekannten Thermalkurort. Von hier sind es nur noch wenige hundert Meter bis hinunter zur Ortsmitte.
3. Etappe: Bad Bellingen – Müllheim
Die zweite Etappe bietet mehr Spielraum für Verschnaufpausen. Zudem liegen zwei größere Orte, Schliengen und Müllheim, an der Strecke, die beide mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Eventuell bleibt am Nachmittag sogar noch Zeit für einen Abstecher nach Badenweiler. Wer nicht wieder die Straße nach Hertingen bis zum Parkplatz Pfaffenacker aufsteigen möchte, kann bei der barocken Kirche St. Leodegar auch die Markus-Ruf-Straße nehmen. Durch Weinberge gelangt der Wanderer beim Wegweiser „Kirschenhof“ wieder auf das Markgräfl er Wiiwegli. In sanftem Auf und Ab verläuft der Weg nun zunächst durch Streuobstwiesen und Laubwälder.
Beim Abstieg nach Schliengen begleiten lange Reihen von Weinreben der bekannten Großlage „Schliengener Sonnenstück“ den Wanderer.
Am Eingang zum Rastplatz „Ölacker“ mahnt der alemannische Dichter Johann Peter Hebel (1760 - 1826) zur Muße: „Gang lueg e‘wenig d‘Gegnig a, i glaub, du wirsch e‘Gfalle ha.“ - frei übersetzt „Geh, schau ein wenig die Gegend an, ich glaube, du wirst daran Gefallen haben.“
Am Ortsausgang von Schliengen passiert das Wiiwegli die 1908 gegründete Erste Markgräfler Winzergenossenschaft. Die alte Trotte, eine historische Weinpresse aus dem 17. Jahrhundert, erinnert an den hohen Stellenwert der Hygiene in der Weinproduktion schon früherer Jahrhunderte. Bis Auggen führt der Weg durch zwei der bekanntesten und besten Weinlagen des Markgräfl erlandes: zunächst durch den nördlichen Teil des „Schliengener Sonnenstücks“ und später dann durch den „Auggener Schäf“. Beide Lagen sind für ihre Spitzenweine bekannt. Unterwegs kann der Wanderer auf zahlreichen Informationstafeln sein Wissen über die verschiedenen Rebsorten und die Weinherstellung aufbessern.
Am Ortseingang von Auggen knickt der Weinweg scharf nach links ab und führt vorbei am Meerwasserkurbad zur exponiert über dem Ort gelegenen Evangelischen Kreuzkirche. Direkt neben der Kirche bezeugt ein historischer Eis- und Lagerkeller, dass die Markgräfler nicht nur Wein trinken. Friedrich Sexauer hat den Keller 1863 für sein Brauhaus in den Löss treiben lassen.
Vorbei an mächtigen alten Kirschbäumen am Müllheimer Buck strebt das Wiiwegli nun dem höchsten Punkt dieser Etappe zu, dem Luginsland. Schon von weit her ist das Jägerdenkmal sichtbar, ein kleiner Turm mit einem romantisch anmutenden Balkon. Vom Luginsland bietet sich ein wunderschöner Rundblick über das Rheintal zu den Vogesen sowie über Müllheim und Badenweiler zum Blauen und Belchen. Das Wiiwegli macht am Luginsland einen kleinen Schlenker über die Hachberg-Linde, die mit ihrer Rundbank zum Rasten einlädt. (Der kürzeste Weg zum außerhalb der Stadt gelegenen Bahnhof zweigt hier ab.) Vom Luginsland sind es durch Weinberge und an Schrebergärten vorbei nur noch wenige Kilometer bis in die Stadtmitte von Müllheim.
4. Etappe: Müllheim – Staufen:
Zahlreiche historisch bedeutsame Orte prägen die dritte Etappe. Mit dem Bergbaustädtchen Sulzburg und der Fauststadt Staufen liegen zwei der ältesten Ortschaften des Markgräflerlandes an der Strecke.
Darüber hinaus passiert das Wiiwegli zwischen Sulzburg und Staufen den Castellberg, einen der ältesten Weinberge zwischen Freiburg und Basel. Das Wiiwegli selbst ist im Stadtzentrum von Müllheim nicht ausgeschildert. Der Wanderer trifft entweder beim Schwimmbad oder beim Wegweiser „Brunnmatt“ wieder auf den Weg. Parallel zum Klemmbach geht es durch Obstwiesen nach Niederweiler unterhalb von Badenweiler.
Vom Pavillon am höchsten Punkt des Römerberges schweift der Blick hinüber auf die Ruine der Burg von Badenweiler, das romantisch zu Füßen des Blauens liegt. Etwas versteckt in einer Senke liegt Britzingen mit seiner mächtigen Dorfkirche. Oberhalb des Ortes trifft die rote Raute mit der gelben Traube auf den Bettlerpfad (Badenweiler – Freiburg), der das Wiiwegli nun bis zur Lourdes-Grotte vor Ehrenstetten begleitet.
Der Weiler Muggardt, ein verschachteltes kleines Dörfchen mit bunten Bauerngärten, ist ein wahres Kleinod. Hinter der Kapelle biegt der Weg zum Muggardter Berg ab. Das auffällige Bammertshüsli bleibt oberhalb (ein kurzer Abstecher ist aber durchaus lohnend). Immer zwischen Wald und Wein erreicht der Wanderer über den Wasserbehälter Freusig den Marktplatz von Sulzburg.
Das alte Bergbaustädtchen Sulzburg bekam schon im Jahre 1004 das Marktrecht. Die ehemalige Stadtkirche beherbergt heute das sehenswerte Landesbergbaumuseum. Am bedeutendsten ist aber die Kirche St. Cyriak, im Südschwarzwald der einzig erhaltene Bau aus vorromanischer Zeit. An der ehemaligen Synagoge vorbei verlässt das Wiiwegli Sulzburg mit dem Ziel Castellberg. Mit wunderschöner, ständig wechselnder Aussicht umrundet der Weg den Castellberg und erreicht über den Ziegelhof das Winzerdorf Grunern. Hier laden der Brunnen in der Dorfmitte und auch das kleine Trottenmuseum im Weingut Köpfer zu einer Verschnaufpause ein. Auf den letzen Metern bis zum historischen Marktplatz in Staufen begleitet das Plätschern des Neumagens den Wanderer.
Die historische Fauststadt Staufen ist äußerst sehenswert. Die malerische Altstadt lockt jedes Jahr Tausende von Besuchern an Lohnendes Ausflugsziel für einen Abendspaziergang ist die Burgruine der „Herren von Staufen“ am Ortsrand, etwa ein Kilometer vom Marktplatz entfernt. Von den Burgmauern bietet sich ein herrliches Panorama mit Blick auf die Stadt und den gesamten südlichen Oberrheingraben.
5. Etappe: Staufen – Freiburg:
Auf der letzten Etappe präsentiert sich das Wiiwegli noch einmal besonders abwechslungsreich. Während der Weg auf dem ersten Streckenabschnitt bis Ehrenstetten von Wald und Wiesen geprägt ist, geht es in der zweiten Hälfte rund um den Schönberg und über den Batzenberg durch große zusammenhängende Rebflächen. Vom Marktplatz Staufen aus führt das Wiiwegli an der katholischen Pfarrkirche St. Martin vorbei über die Bötzenstraße nach Norden. Hinter dem Gotthardhof taucht der Weg in den schattigen Wald ein. Beim Wegweiser „Wolfsberggraben“ zweigt der historische Bettlerpfad ab. Tipp: Der historische Bettlerpfad über die Wiesen ist deutlich abwechselungsreicher und zugleich kürzer als die normale Streckenführung durch den Wald.
Beim Steg über den Norsinger Ahbach trifft der historische Pfad wieder auf das Wiiwegli. Bei feuchter Witterung kann der Weg über die Wiesen allerdings etwas matschig sein. Mal durch den Wald, mal durch Wiesen geht es bis zur Lourdes- Grotte am Ehrenstetter Ahbach. Jetzt trennen sich der Bettlerpfad, der nun durch das Hexental direkt nach Freiburg führt, und das Wiiwegli wieder. Nach der Überquerung der vielbefahrenen Hexentalstraße zwischen Bollschweil und Ehrenstetten und des Baches Möhlin erreicht der Weinweg den Schönberg, die letzte große Erhebung vor Freiburg. Ein schmaler Pfad leitet durch den steilen Abhang hinauf in die Weinberge oberhalb von Ehrenstetten.
Hinter Kirchhofen überquert das Wiiwegli den Batzenberg in seiner ganzen Länge. Dieser dem Schönberg vorgelagerte Weinberg ist mit 300 Hektar eine der größten zusammenhängenden Reblagen Europas und Heimat der besten Lagen der Winzergenossenschaften Ehrenkirchen und Wolfenweiler.
Aussichtsreich mit Blick auf den Kaiserstuhl und die Vogesen führt der Weg danach hinunter zum Ortseingang von Schallstadt und weiter nach Ebringen. Die Kirche St. Gallus und das ehemalige Schloss, das nun als Rathaus dient, dominieren die Kulisse. Bei der Winzergenossenschaft weisen die roten Rauten mit der gelben Traube in die Rebberge. Der folgende Aufstieg führt nahe am Schloss vorbei und dann in großen Schleifen zum Waldrand hinauf. Abwechslungsreicher Mischwald dominiert die letzten Kilometer des Wiiweglis entlang des Schönbergs bis nach Freiburg.
Am Waldrand geht der Blick zum Kaiserstuhl und bereits auf die westlichen Ausläufer von Freiburg. Bei der Sängerruhe, oberhalb von St. Georgen, verlässt der Weg den Wald. Ganz Freiburg liegt nun dem Wanderer zu Füßen: der sandsteinrote Münsterturm, das weiße Schwabentor und darüber der Rosskopf .
Die letzten Schritte abwärts durch die Schneeburggasse fallen leicht. Der Bus Nr. 11 bringt den erschöpften Wanderer innerhalb einer Viertelstunde zum Bahnhof oder in die Altstadt.
Weitere Informationen
Schwarzwald Tourismus GmbH
Heinrich-von-Stephan-Str. 8b, 79100 Freiburg
Tel.: 0761.896460
Mail: mail@schwarzwald-tourismus.info
Weitere Infos unter: www.wiiwegli.info