Jüdisches Leben in Müllheim – Erinnern und Entdecken

Müllheim im Markgräflerland bewahrt Spuren einer jahrhundertealten jüdischen Geschichte. Diese Zeugnisse sind Teil des kulturellen Erbes der Stadt und laden dazu ein, sich auf eine Spurensuche zwischen Erinnerung, Begegnung und nachdenklicher Betrachtung zu begeben. Die Mischung aus digitaler Entdeckung und authentischen Schauplätzen bietet Besucherinnen und Besuchern einen besonderen Zugang zur Vergangenheit.

Stolpersteine Müllheim

Digitaler Stadtrundgang durch Müllheim

Stiefmütterchen statt Vergissmeinnicht

Ein Dokumentarfilm

Jüdischer Friedhof Müllheim

Der diditale Stadtrundgang führt zu den Stolpersteinen, die über das Stadtgebiet verteilt an ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern. Über Smartphone oder Tablet können die einzelnen Stationen bequem besucht werden – zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Kurze Texte und Audiodateien erzählen die Geschichten der Familien, die hier lebten. Der Rundgang beginnt im Stadtzentrum und eignet sich auch für Gruppen oder Schulklassen. Ein passendes Dokumentarbüchlein zu den Stolpersteinen, erhalten Sie in der Tourist-Information oder im Museum.

Ein dokumentarischer Film erzählt die bewegte Geschichte der ehemaligen Müllheimer Synagoge, die 1968 abgerissen wurde. Zeitzeugen berichten von ihren Erinnerungen an das jüdische Leben in Müllheim und an den Verlust eines wichtigen Ortes der Gemeinschaft. Mit viel Feingefühl vermittelt der Film Eindrücke der damaligen Zeit und zeigt, wie sich das Bewusstsein für kulturelles Erbe im Laufe der Jahre verändert hat. Ein kurzer Trailer gibt einen Einblick – der vollständige Film kann beim Verein Erinnerungskultur für Vorführungen ausgeliehen werden.

Der jüdische Friedhof gehört zu den wichtigsten Kulturdenkmälern Müllheims und bewahrt viele Zeugnisse jüdischen Lebens.
Auf dem knapp 2000 m² großen Gelände stehen heute über 300 historische Grabsteine. Eine Gedenkstätte mit Bronzetafeln und Relikten der ehemaligen Synagoge erinnert an die während des Nationalsozialismus umgekommenen jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Region. Besichtigungen sind unter Einhaltung angemessener Kleidung möglich; hierfür ist eine vorherige Abstimmung mit dem Fachbereich 22 der Stadt Müllheim erforderlich.

Filmvorführung zum Dokumentarfilm

Am Donnerstag 13.November um 19.30 Uhr
1968 dreissig Jahre nach der Pogromnacht wird in Müllheim die Synagoge abgerissen und ein Parkplatz an der Stelle gebaut. Wie kam es zu dem späten Abriss? Und wie wird seitdem mit dem jüdischen Erbe umgegangen?
Trailer zur Dokumentation "Stiefmütterchen statt Vergissmeinnicht - was mit vielen Synagogen geschah, am Beispiel Müllheim im Markgräflerland" von Kerstin Pommerenke